Die folgende Info ist zwar nicht neu, aber da ich in jüngerer Zeit wieder sehr häufig danach gefragt werde, möchte ich an dieser Stelle die Problematik „Howlith und Magnesit“ noch einmal erläutern. Diese Steine sind zwar ähnlich, aber nicht verwandt! Doch vorneweg zu den aktuellen Anfragen:
Howlith und Magnesit sind in allen meinen Büchern richtig abgebildet! So findet sich der „Magnesit“ u.a. in folgenden Büchern: Die Steinheilkunde Seite 315; Lexikon der Heilsteine Seite 294; Die Heilsteine Hausapotheke Seite 305; Heilsteine – 430 Steine von A-Z Seite 55-56 und Edelstein-Massagen Seite 40, 63, 65, 90 und 147. „Howlith“ findet sich dagegen nur im Lexikon der Heilsteine Seite 268 und Heilsteine – 430 Steine von A-Z Seite 47.
Wie Sie an den Fotos in den Büchern sehen können, sind sich die beiden Steine zum Verwechseln ähnlich und leider werden sie im Handel auch ganz oft verwechselt! Der Hintergrund ist der: Es gibt zwei verbreitete Modifikationen des Magnesits: Zum einen den Magnesit, der in kleinen Knollen in Sedimentgesteinen entsteht (und dann wie ein durchgekauter Kaugummi aussieht), zum anderen jenen, der (ähnlich wie Kalkstein) gesteinsbildend auftritt und mitunter weiß-grau marmoriert ist. Letzterer kommt aus Simbabwe.
Dieser Simbabwe-Magnesit mit seinen grauen Bändern sieht dem Howlith aus der Mohave-Wüste in Kalifornien täuschend ähnlich. So ähnlich, daß er optisch tatsächlich nicht zu unterscheiden ist! Nur die chemische Untersuchung pulverisierter Proben in erwärmter Salzsäure gibt zuverlässige Auskunft (Magnesit erzeugt Kohlendioxid-Gasbläschen, Howlith verwandelt sich in eine geleeartige Masse). Theoretisch könnte man die Steine auch anhand der Dichte unterscheiden (Magnesit 3,0 – 3,12; Howlith 2,45 – 2,54), aber Hohlräume in den Knollen bzw. Gesteinen machen das praktisch oft unmöglich.
Das Howlith-Vorkommen in der Mohave-Wüste war das einzige Vorkommen dieses Minerals mit lohnenswerter wirtschaftlicher Ausbeutung. Doch dieses Vorkommen ist seit über 20 Jahren erschöpft! Aus diesem Grund hat die südafrikanische Firma „Topstones“ (Simonstown, Kapstadt) damals den Magnesit aus Simbabwe als „howlite-similar Magnesite“ („howlith-ähnlicher Magnesit“) in den Handel gebracht. Diese Bezeichnung war zwar durchaus korrekt, aber für viele Händler offenbar zu umständlich. Und schon wurde der „howlite-similar Magnesite“ (der heute noch so in den Listen von Topstones steht) im Handel zu „Howlith“.
Mit weitreichenden Folgen: Praktisch alle Ketten, Schmucksteine, Trommelsteine, Kugeln, Massagesteine etc., die in den letzten 20 Jahren zigtonnenweise als „Howlith“ verkauft wurden, sind in Wirklichkeit Magnesit! Echten Howlith gibt es dagegen nur noch sehr selten und nur noch aus alten Beständen!
Doch manche Händler halten sehr hartnäckig an der irreführenden Fehlbezeichnung „Howlith“ für den Magnesit aus Simbabwe fest. Schon vor 18 Jahren habe ich viele Großhändler darauf hingewiesen (und manche Wette nach gemmologischen Überprüfungen gewonnen). Seit 11 Jahren publiziere ich diese Verwechslung (u.a. im „Lexikon der Heilsteine“). Ausnahmslos alle Nachuntersuchungen, die durchgeführt wurden, haben mir recht gegeben!
Kurz gefaßt: Sowohl die kaugummiähnlichen Knollen, als auch 99,9% der weiß-grau marmorierten Steine, die unter der Bezeichnung „Howlith“ im Handel sind, sind Magnesit! Da sich Magnesit ebensogut färben läßt, wie Howlith, sind auch viele Türkis-Imitationen heute aus Magnesit. Der echte Howlith ist inzwischen eine Rarität und wird deshalb massenhaft durch den identisch aussehenden Simbabwe-Magnesit imitiert. In meinen Büchern haben wir jedoch immer den echten Howlith und den echten Magnesit in den jeweiligen Kapiteln abgebildet. Die Steine wurden vor dem Fotografieren gemmologisch geprüft.