Wege der Ganzwerdung

Meditation im Berufsalltag

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Die meisten Menschen glauben, dass Meditieren eine komplizierte Sache ist. Viele gehen davon aus, dass man dazu Buddhist sein muss. Doch das ist ein Irrtum. Jeder kann meditieren. Einige Techniken lassen sich schnell lernen. Mit dem Praktizieren kann sofort begonnen werden, sogar während eines Arbeitstages.

Durch Meditation üben wir, im Moment zu leben. Die unentwegte Beschäftigung mit Vergangenem oder Zukünftigem soll in den Hintergrund treten. Am Anfang wird das nur mangelhaft gelingen. Doch das macht nichts. Es gibt in der Meditation keinen Leistungszwang. Schweifen die Gedanken ab, führen wir sie wieder zurück zum Hier und Jetzt. Wir tun das immer wieder, mit Sanftheit und Geduld.

Techniken der Meditation

meditation berufsalltagDie einfachste Form der Meditation besteht im Beobachten des eigenen Atems. Am besten gelingt dies, wenn der Körper eine aufrechte, aber bequeme Haltung einnehmen kann. Es ist nicht nötig, auf einem Meditationskissen oder speziellen Schemel zu sitzen. Es muss auch kein Lotussitz eingenommen werden. Auf einem ganz normalen Bürostuhl lässt sich bestens meditieren.

Wenn man eine angenehme Körperhaltung gefunden hat, schließt man die Augen oder richtet den Blick leicht nach unten. Die Augen sollten einen bestimmten Punkt fixieren und nicht im Zimmer umherwandern. Nun richtet man seine Aufmerksamkeit auf den eigenen Atem. Das Einatmen. Das Ausatmen. Den Rhythmus des Atems. Wie fühlt es sich an, wenn die Atemluft durch die Nase strömt? Wenn die Lungenflügel sich füllen und leeren? Lässt die Konzentration nach und die Gedanken wandern zu alltäglichen Problemen, fängt man einfach wieder von vorne an. Es erfordert Übung, den unruhigen Geist zu zähmen. Doch je öfter man meditiert, umso besser bekommt man es hin.

Eine andere Meditationstechnik arbeitet mit den Empfindungen des Körpers. Wieder nimmt man eine entspannte Haltung ein. In Gedanken wandert man durch den eigenen Körper, vom Scheitel bis zur Sohle – oder umgekehrt. Wo fühlt sich der Körper schwer an, wo ist er leicht? Gibt es irgendwo Schmerzen? Wie intensiv sind sie? Wie fühlen sich die Muskeln an? Wo gibt es Verspannungen? Wo ist das Körpergefühl angenehm und entspannt? Wie reagiert der Körper auf die Achtsamkeit, die er durch die Meditation erfährt?

Eine dritte Meditationstechnik, die sich gut während eines Arbeitstages ausführen lässt, ist die Meditation im Gehen. Sie lässt sich in einem geschlossenem Raum oder im Freien praktizieren. Man sollte etwa 20 Minuten Zeit einplanen und eine Strecke auswählen, die cirka zwanzig Schritte beinhaltet. Diese Strecke geht man wieder und wieder auf und ab. Die Aufmerksamkeit liegt nicht bei den Eindrücken aus der Umgebung, sondern beim Akt des Gehens. Wie rollt der Fuß auf dem Boden ab? Wie kommt ein Bein vor das andere? Wie verlagert sich das Gewicht des Körpers, damit das Gleichgewicht gehalten werden kann?

Geduld mit sich selbst üben

Immer wieder wird der Übende erleben, dass seine Gedanken abschweifen. Dies ist nichts Ungewöhnliches. Der menschliche Geist verhält sich wie ein Affe, der hektisch von Baum zu Baum springt. Meditationslehrer sprechen vom „monkey mind“.

Wichtig ist, dass man diesen „inneren Affen“ immer wieder einfängt und die Meditation unbeirrt fortsetzt. Auch von Außengeräuschen soll man sich nicht stören lassen. Viele Geräusche lassen sich einfach nicht abstellen. Man fährt gut damit, wenn man sie akzeptiert und nicht dagegen aufbegehrt.

Das gelassene Akzeptieren dessen, was unabänderlich ist, ist eines der Ziele von Meditation. Es wird mit der Zeit immer besser gelingen.

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