Der Grundgedanke der Astrologie besteht darin, dass jedem Moment eine spezifische Qualität innewohnt, die sich in allem widerspiegelt, was zu dieser Zeit an diesem Ort geschieht – und diese spezifische Qualität, so die Astrologen, lässt sich jeweils am Stand der Gestirne ablesen, wie die Uhrzeit von einer Uhr. Ein ähnlicher Gedanke findet sich auch bei dem Gelehrten Hermes Trismegistos, dessen „Tabula Smaragdina“, ein Grundtext der abendländischen Esoterik, mit den folgenden Worten beginnt: „Es ist wahr, ohne Lügen, gewiss und wahrhaftig. Was oben ist, ist wie das, was hierunten ist, und was hierunten ist, ist wie dasjenige, was dort oben ist, auszurichten die Wunder eines einigen Dinges.“ In der esoterischen Literatur wird dieses Prinzip auch häufig in der Kurzform „Wie oben, so unten“ wiedergegeben.
Demnach ist der Mensch eingebettet in den Kosmos; er unterliegt kosmischen Rhythmen, die sein Leben bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Inwieweit darüber hinaus sein Leben vorherbestimmt ist durch individuelles oder kollektives Schicksal bzw. Karma, dazu gibt es, je nach spiritueller Lehre, unterschiedliche Auffassungen. Fast allen gemein ist die Annahme, dass immer ein bestimmter Grad an Willensfreiheit besteht, über die der Mensch im Rahmen seiner persönlichen Anlagen und der jeweiligen Umstände verfügen kann.
Das Geburtshoroskop
Neben der prognostischen Astrologie, die in Form von allgemeinen Vorhersagen für die verschiedenen Sternzeichen weit verbreitet ist, steht vor allem das Geburtshoroskop eines Menschen im Zentrum astrologischer Deutungen. Da die Astrologie ein besonderes Augenmerk auf Anfänge legt, insbesondere auf den Anfang des menschlichen Lebens, werden Horoskope überwiegend für den Anfangsmoment von etwas erstellt, so z. B. für die Geburt eines Menschen. Das Geburtshoroskop zeigt den Stand der Sterne zur jeweiligen Geburtszeit am jeweiligen Geburtsort. Damit gibt es Aufschluss über die Anlagen und Potenziale einer Person, es zeigt persönliche Stärken und Schwächen und kann helfen, diese und dabei sich selbst besser kennenzulernen.
Vier essenzielle Ebenen
Ein Geburtshoroskop hat im Wesentlichen vier Ebenen:
Die Planeten (z. B. Mars, Jupiter) zeigen an, um was es im Leben eines Menschen geht. Sie verkörpern die Archetypen, die Urbilder unserer Psyche. Sie sind die „Akteure“ in unserem Inneren. Die Planeten zeigen an, um welche Themen es geht.
Die Tierkreiszeichen, auch „Sternzeichen“ genannt (z. B. Widder, Krebs), zeigen, wie die verschiedenen Themen sich individuell gestalten. Die Tierkreiszeichen geben den Themen eine spezifische Färbung, eine besondere Ausprägung. Sie bilden den Hintergrund für die Themen, um die es geht.
Die Häuser (z. B. 1. Haus, 2. Haus) sind „der Ort des Geschehens“. Sie bilden den Rahmen für die Ereignisse im Leben eines Menschen. Sie zeigen den Lebensbereich, in dem etwas geschieht, in dem die Themen sich äußern.
Die Aspekte (z. B. Trigon, Opposition) zeigen, wer wie mit wem agiert. Sie stehen für die Beziehungen, die die „inneren Akteure“ (Planeten) zueinander haben. Die Aspekte stellen die Verbindungen her zwischen den verschiedenen Themen eines Menschen. Sie zeigen das „Zusammenspiel der Kräfte“.
Steht bei einem Menschen beispielsweise der Mars (Thema: Durchsetzungskraft) im Tierkreiszeichen Waage (Ausgestaltung: harmonisch, ausgleichend), wird er zur Erreichung seiner Ziele in der Regel diplomatisch vorgehen. Befindet sich diese Konstellation im 6. Haus (Lebensbereich: tägliche Pflichten), äußert sich dies vor allem in seinem Berufsleben. Bestehen Aspekte vom Mars zu anderen Planeten, dann ist dieses Thema mit anderen Themen des Horoskops verflochten.
Sonne, Aszendent und Mondknoten
Von zentraler Bedeutung für das Geburtshoroskop ist der jeweilige Stand der Sonne. Die Sonne steht für das Ich eines Menschen, für das Wesenhafte in seiner Person. Aus dem Stand der Sonne ergibt sich auch die Zuordnung zu einem der zwölf Sternzeichen: Steht die Sonne z. B. im Tierkreiszeichen Wassermann, sagt man, dass dieser Mensch ein „Wassermann“ ist. Darüber hinaus gibt es weitere zentrale Punkte in einem Horoskop wie z. B. den Aszendenten und die für die karmische Astrologie so wichtigen Mondknoten.
Die Mondknotenachse gibt einen essenziellen Einblick in die Natur eines Horoskops. Sie zeigt die grundlegende Thematik, um die es für den jeweiligen Menschen geht. Diese wird in der Regel auch durch andere Konstellationen im Horoskop ausgedrückt. Bei der Deutung der Mondknoten ist vor allem die jeweilige Häuserstellung von Bedeutung. Dagegen sind die Tierkreiszeichen, in denen die Mondknoten stehen, weniger bedeutsam.
Verschiedene Ansätze
Astrologie kann in vielfältiger Weise betrieben werden. Dabei gibt es so unterschiedliche Ansätze wie die psychologische Astrologie, die karmische Astrologie, die magische Astrologie, die Astro-Therapie u.a. Neben dem klassischen Geburtshoroskop gibt es Partnerhoroskope, mit deren Hilfe Einsicht in das Wesen einer Beziehung erlangt werden kann, es gibt die so genannte Mundan-Astrologie, mit der Aussagen über die allgemeine Entwicklung auf Erden getroffen werden können u.v.m.
Sehr geehrte Damen znd Herren,
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Herzlichen Dank und freundliche Grüße,
Werner Brünner