Als Autogenes Training wird eine spezielle Technik der Entspannung bezeichnet, welche auf der Autosuggestion basiert und ursprünglich von einem Psychiater aus Berlin, Johannes H. Schultz, entwickelt wurde, nachdem er sich eingehend mit der Hypnose befasst hatte. Das erste Mal präsentierte man die Idee des Autogenen Trainings im Jahr 1926 und später auch in einem Buch.
Heutzutage kennt man das Autogene Training als eine sehr populäre Methode zur Psychotherapie, die in manchen Ländern – wie beispielsweise in Österreich – sogar vom Gesetz offiziell anerkannt wurde. Generell unterteilt man das Autogene Training in drei Stufen. Als Erstes gibt es die Grundstufe, welche sich vor allem mit dem vegetativen Nervensystem befasst. Darüber hinaus existieren die Mittelstufe, die anhand einer speziellen Vorsatzbildung das eigene Verhalten beeinflussen soll und die Oberstufe, welche sich mit unbewussten Bereichen des entsprechenden Patienten befasst.
Angewandt wird das klassische Autogene Training bei gesunden Menschen vor allem im sportlichen Bereich, aber auch zur Vorbeugung und dem Abbau von Stress sowie im Lernbereich. Hier kommen besonders die Techniken aus der Grund- und der Mittelstufe zum Einsatz. Auch in der Medizin verwendet man das Autogene Training recht häufig, wie beispielsweise bei Phobien, psychischen Erkrankungen, bei der Bekämpfung von Platz- oder auch Flugangst sowie bei Neurosen oder gar Krebserkrankungen.
Bereits im Altertum wusste man von speziellen Methoden der körperlichen Selbstbeeinflussung und der Entspannung, gute Beispiele hierfür sind die Yoga-Lehre aus Indien oder auch die Zen-Meditation, welche ursprünglich aus Japan stammt und ihre Wiege im buddhistischen Glauben hat. Das letztendliche Autogene Training entstand jedoch erst aus einigen Beobachtungen, welche Schultz während seiner Forschungen im Gebiet der Hyponose machte. Dieses Verfahren war somit zunächst unter dem Namen „konzentrative Selbstentspannung“ bekannt und befasste sich mit der Entspannung der körpereigenen Muskulatur. Beim klassischen psychotherapeutischen Verfahren ordnet man das Autogene Training daher der Körpertherapie zu, da sowohl die Basis als auch der Ausgangspunkt die Muskelspannung ist.
In den meisten Fällen führt man das Autogene Training unter Anleitung von einem Psychologen, einem Arzt oder auch einem speziell dafür ausgebildeten Trainer aus. Im Schnitt erlernt man es, abhängig von der Anazahl der Sitzungen, innerhalb acht bis zehn Wochen. Darüber hinaus ist es Interessierten möglich, diese Kunst mit Audio-Tutorials oder Büchern selbst zu erlernen.
Wenn Stress und Belastungen den Alltag dominieren, dann ist es wichtig, dem eigenen Körper die Möglichkeit der notwendigen Entspannung zu bieten und dadurch wieder eine Balance herzustellen. Denn erst durch diese entsteht das Gefühl „stark“ … Weiterlesen