Wege der Ganzwerdung

Ecstatic Dance

ekstatic dance was geschieht

Über die Tanzfläche wirbeln, wackeln, schaukeln, schwanken, schweben, hüpfen, kreiseln oder kriechen. Beim Ecstatic Dance gibt es keine Vorschriften, was die Form des Tanzes betrifft. Jeder darf sich so bewegen, wie es ihm gefällt. Niemand wird den Auftritt beurteilen.

Was ist Ecstatic Dance?

Eine Tanzfläche, passende Musik und den eigenen Körper: Mehr braucht es für den ekstatischen Tanz nicht. Bei dieser Tanzform kann sich jeder bewegen, wie es ihm gefällt. Die Tänzer sind völlig frei in ihren Ausdrucksformen. Sie lassen sich einfach von der Musik leiten. Diese gibt den Rhythmus vor. Es bestehen keine Vorgaben, wie man zu tanzen hat oder welche Schritte man ausführen muss. Der eigene Körper übernimmt die Führung. Der Tänzer dreht und wendet sich so, wie es sich für ihn gut anfühlt. Wie die Bewegungen aussehen, ist dabei unwichtig. Niemand muss beeindruckt werden. Es geht nur darum, sich selbst innerhalb einer Gemeinschaft zu spüren. Die Aufmerksamkeit ist auf den eigenen Körper gerichtet.

Ecstatic Dance ist für alle geeignet, die Freude am Tanzen haben. Menschen in jeder Größe, mit jeder Figur, jeden Alters und mit den unterschiedlichsten Berufen und sozialen Hintergründen finden sich auf der Tanzfläche wieder. Sowohl Männer als auch Frauen zeigen Begeisterung für diese Tanzart. Sie alle haben das Ziel, den Alltag zu vergessen und sich einfach gehen zu lassen. Schamgefühle werden über Bord geworfen. Anfängliche Hemmungen verschwinden meist rasch. Es herrschen keine Zwänge, was die Tanzbewegungen betrifft. Jeder hat die Möglichkeit, seine eigenen Grenzen kennenzulernen.

Die ekstatischen Bewegungen können alleine, zu zweit oder im Kreis getanzt werden. Die Tänzer dürfen andere durch nonverbale Gesten zu Partner- oder Gruppentänzen einladen. Einerseits eignet sich der Tanz für Menschen, die meinen, dass sie nicht tanzen können. Diese lernen, dass einfaches Bewegen zum Tanzen reicht und dass keine komplizierten Schritte notwendig sind. Andererseits ist der Ecstatic Dance etwas für erfahrene Tänzer. Sie haben die Möglichkeit, sich auszuprobieren, zu experimentieren und neue Erfahrungen zu sammeln. Ekstatisch getanzt wird überall auf der Welt.

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Wie entstand der Ekstatische Tanz?

Der Tanz des Verzückens existiert, seit es Menschen gibt. Es sind jedoch sehr unterschiedliche Formen anzutreffen. In den 1970er Jahren erinnerte die amerikanische Tänzerin und Musikerin Gabrielle Roth mit ihrer Tanzmeditation „5Rhythms“ (Fünf Rhythmen) daran, dass freie und intuitive Bewegungen wohltuend für Körper und Geist sind. Carola Marashi entwickelte in den 1990er Jahren in Texas den „Body Choir“. Dies ist der eigentliche Beginn des heutigen Ecstatic Dance. Der Body Choir verbreitete sich weiter nach Hawai und wurde dort im Kalani Oceanside Retreat weiterentwickelt. Dies ist ein spirituelles Rückzugszentrum, das keinen Gewinn abwirft. Die Tänzerin Samadhi sorgte für die Bekanntmachung der ekstatischen Bewegung und gründete in Texas ein Unternehmen. Sie bildet Veranstalter aus und fördert die Eröffnung weiterer Lokale auf der ganzen Welt.

2006 begann Julia Ray mit Tanzveranstaltungen in Kanada und 2008 starteten Tyler Blank und Donna Carroll Zusammenkünfte in Kalifornien. Diese waren und sind besonders beliebt und breiteten sich weltweit aus. Blank war es ein Anliegen, verschiedene Gemeinschaften zu vereinen und zu zeigen, wie Veranstaltungen kostenlos abgehalten werden können. Dafür gründete sie eine eigene Organisation. Carroll hingegen baute ein Geschäft mit Trainingskursen und Workshops auf, das ihr Profit bringt. Seit 2012 gibt es einmal im Jahr eine Ecstatic Dance Veranstaltung in Kalani.

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Was ist beim berauschenden Tanz zu beachten?

Ein paar wenige Richtlinien sind beim Tanzen einzuhalten. Sie sind dazu da, den Tänzern Halt und Sicherheit zu geben. Die wichtigsten Vorgaben sind:

  • unterschreiben, dass man bei Schaden selbst haftet
  • einen Beitrag zahlen oder sonst etwas zur Veranstaltung beitragen
  • auf der Tanzfläche nicht sprechen, keine Kameras und keine Telefone
  • auf sich selbst und andere achtgeben und Zusammenstöße vermeiden
  • nicht essen, trinken oder rauchen auf der Tanzfläche
  • barfuß oder in Socken tanzen
  • keine Drogen und keinen Alkohol

Die Veranstalter sind offen für unterschiedliche Weltanschauungen. Sie behandeln jeden mit Respekt. Hält sich ein Tänzer nicht an die Regeln, verweisen sie freundlich nochmals darauf. Wer eine Pause braucht, sich unterhalten oder etwas trinken möchte, kann dies in einem speziellen Bereich tun.

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Wie läuft der Tanz ab?

Viele Veranstaltungen zum Ecstatic Dance verlaufen nach einem bestimmten Muster. Eine leitende Person führt die Tänzer durch die gesamte Veranstaltung. Diese setzt sich aus fünf aufeinanderfolgenden Phasen zusammen, welche jeweils von passender Musik begleitet werden. Der gesamte Ablauf wird als Einheit empfunden, die sich wie von selbst vollzieht. Die fünf Phasen werden im Folgenden kurz vorgestellt.

1. Aufwärmphase

Die Musik zum warm Werden ist am Anfang ruhig und gemächlich. Mit der Zeit wird sie heftiger und der Rhythmus bringt die Menschen in Schwung. Die Klänge können auf einen Höhepunkt hinsteuern und wieder sanfter werden oder sie gelangen am Ende zu einem Höhepunkt und bringen dadurch die gesamte Menge in Wallung. Energie wird freigesetzt. Die Aufmerksamkeit wird auf den eigenen Körper gelenkt.

2. Opening Circle

Der Eröffnungskreis schließt an die Aufwärmphase an. Die Gruppenmitglieder sitzen im Kreis. Der Veranstalter leitet die Gruppe an. Er weist die Mitglieder nochmals auf die grundlegenden Richtlinien hin. Danach geht er zur Invokation über oder bestimmt jemanden aus der Gruppe dazu.

3. Invokation

Bei der Anrufung tragen eines oder mehrere Gruppenmitglieder etwas vor. Die Vorführung kann Komponenten von Liedern, Gedichten oder Gebeten enthalten. Der Vortragende darf selbst wählen.

4. Programm

Der Rhythmus verläuft nach dem gleichen Muster wie in der Aufwärmphase. Das Programm dauert jedoch meist länger als der Einstieg. Intensivere Musikstücke sorgen für ein längeres Anschwellen und gewaltigere Höhepunkte. Oft machen die Mitglieder meditative Erfahrungen. Sie befinden sich in einem rauschähnlichen Zustand oder geraten in Trance.

5. Closing Circle

Der Schlusskreis verläuft ähnlich wie der Eröffnungskreis. Die Tänzer sitzen wieder im Kreis. Die leitende Person holt die Mitglieder sanft aus ihrem meditativen Zustand heraus und lässt sie ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung richten. Jeder darf im Kreis herumgehen und sich den anderen vorstellen. Zusätzlich werden die Gruppenmitglieder dazu ermutigt, Erfahrungen, Gedanken und Gefühle auszutauschen, die sie während des Tanzes erlebt haben. Dies wird als Share-Back bezeichnet. Am Schluss dürfen weitere Veranstaltungen angekündigt werden.

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Welche Wirkung hat der Tanz des Verzückens?

Den Ecstatic Dance tanzen die Gruppenmitglieder in erster Linie, um sich selbst sein zu können und um Spaß zu haben. Zusätzlich bringt er dem Körper aber sämtliche Vorteile eines Ausdauertrainings: Er lockert diesen, löst Anspannungen, fördert Koordination und Ausdauer, stärkt das Herz-Kreislauf-System, die Muskeln und das Immunsystem. Zudem werden Kalorien verbraucht, was bei regelmäßigem Tanzen zur Gewichtsabnahme beitragen kann. Wer ekstatisch tanzt, setzt Glückshormone frei und trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Auch gegen Angst und Depressionen sollen die berauschenden Bewegungen beitragen. Schlussendlich ist der Ekstatische Tanz aber für jeden das, was er daraus macht.

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