Goldmann Arkana, 2008, 408 Seiten, 9,95 Euro
Umgibt uns ein Meer aus unerschöpflicher Energie, dessen Vorhandensein
alles, was ist, beeinflusst und nährt? Ja, sagt die britische
Wissenschaftsjournalistin Lynne McTaggart und nennt es: das
Nullpunktfeld.
Doch wie wurde es entdeckt, und wie wirken seine Einflüsse sich aus? Das dokumentiert McTaggart mit ihrem Buch “Das Nullpunktfeld”, Ergebnis achtjähriger Recherche, indem sie die Geschichte von Naturwissenschaftlern erzählt, von Männern und Frauen, auf der Suche nach dem, “was die Welt im Innersten zusammenhält”. Sie wurden dabei fündig, häufig durch zufällig aufgetretene Ergebnisse bei Versuchsanordnungen, denen sie nachgegangen sind, meist gegen den Widerstand der etablierten Wissenschaft, deren Paradigmen durch die neuen Einsichten angefochten werden, wie im Fall des französischen Mediziners Jacques Benveniste, der entdeckte, dass Wasser Informationen speichern kann.
McTaggart zeichnet geschickt in drei Abschnitten die Entwicklung eines neu entstehenden Weltbildes nach und fordert damit den Leser auf, sich einen neuen Reim auf die Welt zu machen: “Wir stehen an der Schwelle einer Revolution.” Ein Paradigmenwechsel steht an, denn die meisten bekannten Modelle benennen nur isolierte Aspekte, aber weder Zusammenhänge noch übergreifendes Ganzes und ignorieren die Rolle des Beobachters.
Im Vorwort beschreibt McTaggart die Implikationen dieses sich neu heraus kristallisierenden Paradigmas und hebt hervor, dass es sich bei ihrem Buch um einen Versuch handle, die “einzelnen Forschungsergebnisse zu einem Gesamtbild zusammenzufügen”. Dabei komme es auch zu einer “wissenschaftlichen Bewertung von Gebieten, die bisher (…) der alternativen Medizin oder New-Age-Spekulationen zugerechnet wurden.”
McTaggart erzählt zunächst von Physikern und deren Forschungsergebnissen; dabei streift sie die Geschichte der Quantenphysik, denn ohne die Relativitätstheorie Albert Einsteins und die Arbeit Max Plancks fehlte die Grundlage für die Suche nach dem geheimnisvollen Feld, dem Gewebe des Universums, dessen Energie verantwortlich ist für die Stabilität der Materie. Nebenher beschreibt McTaggart, wie die Quelle der Schwerkraft entdeckt und das Postulat “Gravitation” zu einer nachvollziehbaren Theorie wurde; denn bislang ist man zwar stets davon ausgegangen, dass Schwerkraft existiert und die Trägheit der Masse, aber niemand konnte sie mathematisch beweisen.
Besonders interessant sind die Forschungen etwa im Bereich der Biophysik, wie die Geschichte von Fritz-Albert Popp zeigt, der Mitte der 1970er Jahre herausfinden wollte, was geschieht, wenn er Krebs erregende Substanzen mit UV-Licht bestrahlt. Dabei stolperte er darüber, dass im menschlichen Körper Licht ist; er entdeckte ferner, dass dieses Licht eine bestimmte, klar definierte Wellenlänge hat und zugleich ein Medium der Körper-Kommunikation ist. Die äußerst komplexe Kommunikation im Körper muss mit Höchstgeschwindigkeit ablaufen, denn anders ist nicht zu erklären, wie die etwa 100 000 chemischen Prozesse pro Sekunde in jeder Zelle simultan stattfinden und sich zu Milliarden chemischer Reaktionen je Sekunde summieren und vor allem: stimmen können! Denn geriete nur eine dieser Reaktionen aus dem Lot, bräche der Körper im Handumdrehen zusammen. Vor der Wechselwirkung von beispielsweise Hormonen mit Zellmolekülen muss bereits geklärt sein, welches mit welchem wie reagiert, ansonsten ähnelte es einem blinden Herumstochern nach dem Prinzip Versuch und Irrtum; Chemie also kann nicht das Kommunikationsmedium sein! Bleibt nur das dem Körper inhärente Licht.
Dieses Licht wird auch über die Nahrung zugeführt und als elektromagnetische Energie in der DNA gespeichert, dem Träger genetischer Information. Methoden des Handauflegens könnten bei der Übertragung des Lichtes ebenfalls eine Rolle spielen.
Auch in der Medizin kam es zu einer bemerkenswerten Entdeckung: Wasser speichert Information. Der Mediziner Jacques Benveniste, von einigen bereits als zukünftiger Nobelpreisträger angesehen, fand dies im Laufe etlicher Versuche heraus, bei denen sich zeigte, dass selbst dann Information da ist, wenn im Wasser selbst kein einziges Molekül des zuvor darin aufgelösten Medikaments mehr vorhanden ist. Und: es bedurfte nicht mehr des Medikaments, sondern allein seiner Frequenz, seines speziellen “Klanges”, auf Wasser überspielt. Die Konsequenzen sind spannend, bedenkt man, dass der menschliche Körper zum größten Teil aus Wasser besteht.
Einen weiteren, großen Teil des Buches widmet McTaggart der Beschreibung US-amerikanischer, meist vom Militär finanzierter Studien zu Telepathie und außersinnlicher Wahrnehmung, wobei sich herausstellte, dass nicht nur besonders Begabte die Fähigkeit dazu haben. Abschließend geht es um das “heilende Feld”, was besonders für Reiki-Anwender und Praktizierende aller Arten des geistigen Heilens interessant sein dürfte. Phänomene wie die Kohärenz des Lichtes in den Körperzellen, Informationsspeicherung in Wasser sowie Telepathie belegen eindrucksvoll, dass geistige Heilung möglich sein kann, insofern als der Heiler Informationen auf das System des Klienten übermitteln könnte.
McTaggart kommt zu dem Schluss, dass alle von ihr dokumentierten Phänomene auf das Konto des Nullpunktfeldes gehen. Die Wellen des Nullpunktfeldes enthalten “stets umfassende Informationen über die Form von allem, was existiert.” Das scheinbar leere Vakuum platzt vor Fülle. Das Nichts ist nicht Nichts.
Wer mehr herausfinden möchte, sollte dieses spannende Buch lesen.
Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen.
Auch ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen, obgleich der Titel nicht ganz zum Inhalt passt. Das Buch gibt einen hervorragenden Überblick über die Verknüpfung von Wissenschaft und Spiritualität. Nicht alle Themen, die aufgegriffen wurden haben jedoch unmittelbar mit dem Nullpunktfeld bzw. dem Quanten-Bewusstseinsfeld zu tun, da im Buch auch Randgebiete des Themas gestreift werden.
Hierzu möchte ich den Interessierten als Ergänzung unbedingt das Buch zum Film "The Bleep" ("What the bleep do we (k)now?!"-) empfehlen.
Insgesamt absolut lesenswert für jeden, der erfahren möchte, wo die Wissenschaft wirklich steht.