Spirituelles Heilen hilft – und zwar nachweislich, sowohl den Patienten als auch dem Gesundheitssystem. Solchermaßen könnte man den Inhalt des Buches der britischen Heilerin Sandy Edwards zusammenfassen. Doch das ist bei weitem nicht alles, was es zu diesem umfangreichen Buch zu sagen gibt. „Spirituelles Heilen im Krankenhaus“ kommt gediegen daher, der Untertitel des Buches lautet: „Wissenschaftliche Belege für den Erfolg ganzheitlicher Heilbehandlungen“. Auch das Titelbild unterstützt diesen Eindruck, da es von der grafischen Gestaltung her wirkt, als handle es sich bei dem Buch ausschließlich um eine Zusammenfassung von klinischen Berichten und Statistiken zum Thema. Doch dieser Eindruck täuscht!
Die Überraschung stellt sich schon auf den ersten Seiten ein, wenn man beim Lesen erfährt, dass die Britin Sandy Edwards über eine lange und spannende Reise schreibt, von ihrer eigenen Ausbildung zur Heilerin und den Projekten, die sie begann und durchführte. Ehrenamtliche Projekte allesamt, die einen langen Atem erforderten, Durchhaltevermögen und Leidenschaft. Das größte Projekt von Sandy Edwards war sicherlich die zweijährige wissenschaftliche Studie in einem staatlichen britischen Krankenhaus, von welcher das Buch erzählt. Wie der Weg zu dieser Studie aussah und wie die Studie selbst durchgeführt wurde, beschreibt Sandy Edwards ebenso wie die Kriterien, anhand derer eine Studie als wissenschaftlich definiert wird und die Anforderungen, die es zu erfüllen galt, ehe es eine Finanzierung der Studie für sie und ihre Mitstreiter gab. In dieser Studie waren ausschließlich Heiler involviert, die bei einer angesehenen Organisation ihre Ausbildung erhalten hatten. Vorweg verraten: es dauerte Jahre, bis die Finanzierung von 205.000 Britischen Pfund durch eine Lotterie stand und im Herbst 2010 die eigentliche Studie an der Universität von Birmingham beginnen konnte.
Die umfangreiche und kontrollierte Studie, welche Anlass für das Schreiben des Buches „Spirituelles Heilen im Krankenhaus“ war, lief über zwei Jahre. Vorgegeben war ein konkretes Thema, zwei Erkrankungen des Verdauungstraktes, deren medizinische Behandlung langwierig ist und eine umrissene Patientengruppe von 200 Patienten, die regelmäßig behandelt wurden. Die Ergebnisse dieser Studie sprechen eine klare Sprache: sie legen eindeutig den Wert des spirituellen Heilens im Krankenhaus dar.
Sandy Edwards selbst hatte keinerlei Verbindungen zum Thema „Spirituelles Heilen“, wie sie sie betont: „Mein Entschluss, Heilerin zu werden, war … so, als würde jemand, der noch nie einen Herd gesehen hat, beschließen, Koch zu werden.“ Sie begann eine Ausbildung zur Heilerin, um sich selbst Linderung von einer autoimmunen Krankheit verschaffen zu können. Sie beschreibt, wie es ihr in dieser Ausbildung ging, die für sie völlig neu und fremd war, indem sie sie ihre Hände auf die im Unterricht vorgegebenen Stellen legte, und sie „vertraute auf den Prozess.“ Dieses Vertrauen auf den Prozess leuchtet durch das ganze Buch und macht die Lektüre lebendig, frisch und inspirierend.
Sandy Edwards beschreibt nicht nur die eine, die umfangreiche wissenschaftliche Studie in ihrem Buch, sowie etliche kleinere, auch wissenschaftliche, die ebenfalls signifikante Ergebnisse zugunsten des Spirituellen Heilens zeigten. Nein, sie beschreibt durchgängig an vielen Stellen im Buch, wie sie beim Heilen vorgeht, wie sie Patienten behandelt, sie gibt Hinweise und regt zum Nachdenken an. Die Ausbildung, die Sandy Edwards erhalten hat und die Anwendung von Reiki haben in Darstellung durch die Autorin einige Parallelen, auch was die Anwendung des sogenannten Fernbehandelns betrifft, wenngleich Sandy Edwards keine Details ihrer Ausbildung preisgibt. Eins ist ihr sehr wichtig, es gehört für sie essentiell zum Beruf des Heilers, sie hebt es gleich zu Beginn hervor, man könnte es geistige und seelische Hygiene nennen: „Dank der Prinzipien, denen meine Ausbildung zur Heilerin unterlag, ist mir … klargeworden, wie wichtig es ist, ständig an mir zu arbeiten, Ängste zu zerstreuen, Einschränkungen abzuschütteln, anderen zu vergeben und negative Gedanken und Gefühle, die Stress und Sorgen auslösen, in positive Energie umzuwandeln.“ Sie fragt: „Haben Sie sich schon einmal an diese Aufgabe gemacht? Dann wissen Sie, wie herausfordernd sie ist und wieviel Selbstreflexion dazu gehört.“
Sandy Edwards rät ihren Lesern außerdem immer wieder, wie wichtig es sei, angesichts der Fülle an Komplementärmethoden und Heilpraktiken, bei denen teils erhebliche Unterschiede in der Qualifikation der Anwender bestehen, „mit anständig ausgebildeten Heilern zu arbeiten, die einer angesehenen Organisation angehören.“ Das gebe allen, die einen Heiler suchen, eine sichere Basis.
Einschätzung der Redaktion Reiki Magazin: Sehr gelungen und Mut machend!
Kopp Verlag, 384 Seiten, 22,99 Euro
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